„Die aktive Mitgestaltung und Mitbestimmung von Lebenssituationen ist eine zentrale Eigenschaft der Teilhabe“
(Pretis, M., 2020)

Was ist das PEAP?

Das PEAP besteht aus zwei Teilen: Dem standardisierten Assessment für Kinder von 3-8 Jahren (PEA) und dem Prozessinstrument (P).

Das standardisierte Assessment (PEA) für Kinder von 3-8 Jahren

Mit dem standardisierten PEAP-Assessment wird ein Betätigungsstatus /Teilhabestatus erstellt. Es werden alterstypische Betätigungen (für 3-4, 5-6 und 7-8-jährige Kinder) aus Sicht des Kindes, der Eltern, der Erzieher*innen/Lehrer*innen/Pädagog(en)*innen und Ergotherapeut(en)*innen erfragt und bewertet.

Auf dieser Basis werden mit den Kindern, den Eltern sowie weiteren relevanten Personen die einzelnen Betätigungen analysiert, Ziele und Maßnahmen für die weiterführende Therapie formuliert und bewertet sowie ein Maßnahmenplan erarbeitet. Betätigungs-Veränderungen werden systematisch, strukturiert und anschaulich dargestellt.  Die ergotherapeutische Arbeit wird somit transparent, der Informationsfluss zwischen Kind, Eltern und anderen relevanten Bezugspersonen wird optimiert, Kind und Eltern arbeiten an ihren Teilhabe-Zielen.

Das Prozessinstrument- um Ihren Praxisalltag zu erleichtern
Das PEAP-Prozessinstrument unterstützt Ergotherapeut(en)*innen dabei den gesamten Behandlungsprozess vom Kennenlernen des Kindes, der Eltern und anderen Bezugspersonen bis zum Abschluss der Ergotherapie personen- und betätigungszentriert durchzuführen. Mit dem PEAP kann systematisch und strukturiert vorgegangen werden, es bildet somit eine Grundlage für die evidenzbasierte Arbeit. Es bleibt jedoch genug Freiraum für fallbezogene Entscheidungen. Das PEAP ist ICF-kompatibel.

Zielgruppe
Das PEAP ist anwendbar für Kinder mit leichten- bis mittelschweren Behinderungen und wird für folgende Altersgruppen angeboten: 3,0 bis 4,11 Jahren, 5,0 bis 6,11 Jahren und 7,0 bis 8,11 Jahren.

Das PEAP unterstützt Sie unter anderem beifolgenden Fragen:

„Wie kann ich die Teilhabe eines Kindes darstellen?“
„Wie kann ich als Therapeut*in betätigungs- und personenzentriert in der Befunderhebung und in der Therapie vorgehen?“
„Wie kann ich Betätigungen eines Kindes standardisiert und alterstypisch erfassen?“

Zum Beispiel können folgende Betätigungen in deren Kontext erfasst werden:
Paul ist 7 Jahre alt und hat Probleme in der Schule. Er schreibt sehr langsam und seine Hand tut ihm dabei weh. Oft muss er zu seinen Hausübungen zusätzliche Arbeiten aus der Schule korrigieren. Paul möchte viel lieber spielen gehen. Das führt zu viel Stress zu Hause und in der Schule.
Anna ist 4 Jahre alt und sie mag ihre Zähne nicht putzen, was vor allem ihre Mama stört. Die Abendroutine ist dadurch sehr langwierig und wenig effizient. Im Kindergarten ist es Anna unangenehm, dass sie ihre Suppenschüssel nicht tragen kann, ohne dass etwas daneben geht.

Das PEAP erfasst nicht nur Probleme und Schwierigkeiten, sondern ist auch ressourcenorientiert und zeigt auf, in welchen Bereichen die Kinder erfolgreich teilhaben:
Paul ist sehr geschickt und hilft seinen Eltern gerne bei der Arbeit am Bauernhof. Er ist beliebt und hat viele Freunde.
Anna ist im Kindergarten gut integriert, fährt bereits gut mit dem Rad und ist allgemein sehr sportlich.